Frühstücksbrötchen
Brot zum Frühstück habe ich zu Beginn der Ernährungsumstellung sehr vermisst. Einfach eine Scheibe mit Butter beschmieren und Käse belegen, Salz, Pfeffer und Petersilie oder Schnittlauch drauf – mmmmhh, lecker. Die Nussbrotrezepte, die ich fand, überzeugten mich nicht wirklich vom Geschmack und der Konsistenz her. Außerdem gehörte ich zu denen, die Nüsse in großen Mengen am Anfang gar nicht gut vertrugen. Deswegen habe ich lange Zeit überhaupt keine Nüsse auf meinem Speiseplan gehabt, auch keine Nussmilch. Nach einer Weile fing ich dann mit kleinen Mengen gemahlenen Nüssen an – ca. 150g in der Woche, verarbeitet in einem Kuchen für die Arbeit.
Auf der Suche nach neuen Rezepten durchstöberte ich vor ein paar Wochen Danielle Walker’s Blog Against All Grain und fand ihr Rezept zu den Hamburger buns. Ich war skeptisch, ob sie nicht wieder einfach nur nach Nuss schmecken würden. Aber meine Skepsis verflog, nachdem ich mein erstes Brötchen probierte. Das ist mein absolutes Lieblingsbrotrezept.
Mengenangaben
Das schwierige bei nordamerikanischen SCD-Rezepten ist die Umrechnung der Mengenangaben. Mehl und flüssige Zutaten werden in Cups angegeben und sucht man einen Umrechner im Internet, kommt man damit nicht groß weiter oder ist am Ende einfach nur noch verwirrt (so ging es mir z.B. nach dem Lesen dieses Beitrags). Das führte dazu, dass ich viele der leckeren Rezepte erst gar nicht nachkochte.
Bei meinem Urlaub in Kanada im Frühling 2016 kaufte ich mir deswegen diese Messbecher, da ich mir sicher war, sie würden mir gute Dienste leisten, wenn ich mal ein Rezept ausprobieren wollte.
Und tatsächlich kamen sie das erste Mal für diese Brötchen zum Einsatz. Du musst jetzt aber nicht extra in die USA oder nach Kanada fliegen, um dir solche Cups zu besorgen. Auf Amazon gibt es auch Angebote (z.B. diese Edelstahl-Messbecher*). Falls du mal amerikanische Rezepte nachkochen möchtest, ist es sehr praktische solche Cup-Messbecher daheim zu haben. Dann musst du dir keine Gedanken mehr ums Umrechnen machen.
Außerdem brauchst du
Eine Küchenmaschine, die Nüsse mahlen kann. Ich habe von meiner Mutter ein älteres Modell dieser Küchenmaschine* bekommen, mit der das ganz gut klappt.
Zutaten
- 1 1/2 Cups bzw. 200 – 220g rohe Cashews
- 3 Eigelb, 3 Eiweiß
- 1 TL Apfelessig
- 1/4 Cup bzw. 50ml Mandelmilch (oder eine andere Nussmilch)
- 4 EL geschmolzene Butter oder Ghee
- 1/3 Cup bzw. 30g Kokosmehl*
- 1/4 Cup bzw. 20g Mandelmehl
- 1 TL Salz
- 1 TL Natron
Zubereitung
ca. 15 Minuten, Backzeit ca. 25 Minuten
- Heize den Ofen auf 160°C vor.
- Die Cashews, Eigelb, den Apfelessig, die Mandelmilch und Butter in die Küchenmaschine geben und so lange verarbeiten, bis eine glatte Masse entsteht. Kokosmehl, Mandelmehl und Salz hinzugeben und zu einem gleichmäßigen und klebrigen Teig verrühren.
- Das Eiweiß steif schlagen.
- Natron und Eiweiß nun ebenfalls in die Küchenmaschine geben und noch einmal alles verrühren, bis sich alles vermengt hat.
- Ein Blech mit Backpapier auslegen. Mit feuchten Händen den Teig in Brötchen formen. Die Hände müssen für jedes Brötchen nass gemacht werden, sonst bleibt der Teig an den Fingern kleben und die Oberfläche der Brötchen wird nicht glatt. Ich forme ca. 9 – 10 Brötchen. Die Größe kannst du nach Belieben anpassen.
- Die Brötchen für ca. 25 Minuten backen.
Tipps
Danielle schreibt, man solle die Brötchen am besten innerhalb eines Tages essen. Sie können aber auch eingefroren und später getoastet oder in der Mikrowelle/im Ofen aufgewärmt werden. Warm schmecken sie am besten.
Ich lagere sie im Kühlschrank und nehme ein, bis zwei Brötchen in die Arbeit mit. So haben sie sich auch schon eine ganze Woche gehalten.
In welcher Phase kannst du diese Frühstückbrötchen essen?
Pecanbread fängt schon früh mit selbstgemachter Nussmilch an (Phase 1). Ganze Nüsse empfehlen sie aber auch erst ab Phase 5.
Wenn zu den Glücklichen gehörst, die mit Nüssen keine Probleme haben, dann kannst du das Rezept schon relativ früh ausprobieren. Sollten dir die Brötchen nicht gut bekommen, dann pausiere mit den Nüssen erst einmal ein paar Wochen/Monate und versuche es dann in kleinen Mengen wieder. Das Rezept ist dann eher nicht geeignet, wenn du noch am Anfang deiner Ernährungsumstellung bist.
Auch Kokosmehl kann am Anfang Beschwerden wie Blähungen, weichen Stuhl oder auch Verstopfung verursachen, da es sehr ballaststoffreich ist. Jeder reagiert da anders.
Im 7. Himmel
Als ich das erste warme, mit Butter bestrichene und mit etwas Salz bestreute Brötchen probiert habe, war ich im 7. Himmel. Ich glaube, dieses Gefühl kann nur jemand nachvollziehen, der seit Monaten kein Brot mehr gegessen hat und sich freut, in etwas zu beißen, das nicht nach salzigem Nusskuchen schmeckt. Vor allem, wenn sie frisch aus dem Ofen kommen und noch warm sind.
Vielseitig einsetzbar
Ich habe sie Frühstücksbrötchen genannt, aber sie sind vielseitig einsetzbar. Abends mit etwas selbstgemachter Tomatensauce bestreichen und Käse überbacken – et voilà: eine kleine Minipizza.
Mittags mit Frikadellen, scharfem Senf, Salat und Tomate oder Gurke belegen und schon hast du einen super leckeren Burger. Wenn du sie am Wochenende zubereitest, musst du dir ein paar Tage (je nachdem, wie groß sie sind und wie viele du machst) eigentlich keine großen Gedanken ums Frühstück oder um einen Snack, Zwischenmahlzeit oder Mittagessen für die Arbeit machen. Wenn es schnell gehen muss, einfach ein, zwei Brötchen einpacken.
1 Kommentar
Ich habe die Brötchen heute gebacken und bin sehr positiv überrascht! Sie schmecken wirklich sehr gut, fast wie “normale“ Brötchen 🙂 Vielen Dank für das tolle Rezept!
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