Ernährungstagebuch

Ernährungstagebuch

Wenn du schon mit der SCD angefangen hast und deine ersten Erfolge spürst und merkst, dass es dir besser geht, du weniger Schmerzen hast und sich deine Verdauung normalisiert, wird dir das einen ungeheuren Motivationsschub geben. Du wirst dran bleiben WOLLEN.

Diese kleinen oder auch großen Schritte der Besserung solltest du in einem Ernährungstagebuch dokumentieren, damit du dich an sie erinnerst und sie dir ins Gedächtnis rufst

  • wenn es dir mal schlecht gehen sollte,
  • du einen Rückschlag erlebst, oder
  • das Essen, das du gerade isst, einfach nicht mehr sehen kannst, und/oder
  • dich extreme Gelüste plagen und du eine Tüte Chips oder Tafel Schokolade verdrücken möchtest.

Denn es ist einfach nur menschlich, dass wir, wann immer es uns schlecht geht, uns eher in einen negativen Strudel ziehen lassen, als uns automatisch an Erfolge zu erinnern und uns dadurch selbst aufzubauen.

Aber selbst wenn du noch nicht mit der Speziellen Kohlenhydrat-Diät angefangen hast, aber unter ständigen Darmproblemen leidest, solltest du ein Ernährungstagebuch führen, um herauszufinden, ob es bestimmte Nahrungsmittel und Umweltauslöser gibt, die deine Probleme verstärken.

Warum ist ein Ernährungstagebuch so wichtig für den Erfolg dieser Diät?

Nur so kannst du herausfinden, welche Lebensmittel du verträgst und welche Umstände sich negativ auf deine Verdauung auswirken. Auch im Buch Diät bei Morbus Crohn & Colitis ulcerosa steht auf Seite 50:

„Dokumentiere dein Essen und deine Erfolge, aber auch Schmerzen, Symptome, Schlaf und Launen.“

Und genau darum geht es. Denn nicht nur das Essen spielt eine Rolle bei deinen Verdauungsproblemen. Auch diese Faktoren haben einen großen Einfluss auf deinen Magen und Darm:

  • Stress, Sorgen, Probleme und Anspannung im privaten wie beruflichen Umfeld
  • Schlechter Schlaf
  • Bewegungsmangel
  • Hormone
  • Medikamente

Und daher sollten sie auch in deinem Ernährungstagebuch aufgeführt sein. Blähungen, Bauchkrämpfe und wechselnde Stuhlgewohnheiten müssen nicht unbedingt nur vom Essen kommen.

Finde die richtige Methode für dich

Ein Essenstagebuch bei einer Ernährungsumstellung zu führen ist wichtig. Vielleicht bist du so wie ich und hast schon öfters mit einem Essenstagebuch angefangen, aber es bereits nach kürzester Zeit wieder aufgegeben und nicht konsequent geführt. Ich habe mindestens drei Notizbücher mit einigen wenigen Einträgen daheim herumliegen.

Und woran lag es? Diese Methode war einfach nicht die richtige für mich. Und ich habe nicht verstanden, dass es um so viel mehr als nur ums Essennotieren geht.

Das klassische Ernährungstagebuch – ein Notizbuch

Bist du jemand, der gerne handschriftliche Notizen schreibt? Dann kauf dir ein schönes Notizbuch, wie zum Beispiel die von Cedon. So macht es einfach mehr Freude, die Einträge festzuhalten.

Das moderne Ernährungstagebuch – Word

Ist das handgeschriebene überhaupt nicht dein Ding? Kannst du manchmal deine Handschrift selbst nicht mehr entziffern? Dann habe ich hier für dich eine Word-Vorlage, die du herunterladen und an deine Bedürfnisse anpassen kannst.

Diese Vorlage ist flexibel und anpassbar. Du kannst Zeilen und Spalten hinzufügen oder löschen oder sie ganz einfach umbenennen. Du kannst sie am Computer ausfüllen oder mehrmals ausdrucken (auch doppelseitig) und spiralbinden lassen.

Apps als Ernährungstagebuch

Im Zeitalter von Smartphone, Tablet und Co. gibt es natürlich auch Ernährungs- und Symptomtagebücher als App. Apps finde ich toll und praktisch, da ich mein Handy so gut wie immer bei mir habe. Das einzige, was mich an Apps und vorgefertigten Vorlagen stört, ist die fehlende Individualität. Es gibt Funktionen, die ich nicht brauche, und Einträge, die ich vermisse.

CED-App – Der praktische Begleiter für Menschen mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Dies ist eine sehr moderne und intuitiv zu bedienende App. Sie hat eine schöne Oberfläche und du kannst ein Hintergrundbild wählen. Diese App erinnert dich an deine Medikamente, gibt dir Ernährungstipps (jedoch keine SCD-Ernährungstipps) und hat ein umfangreiches Glossar – dies könnte besonders für neue CED-Patienten oder deren Angehörige hilfreich sein. Außerdem bietet die App eine Linkliste mit hilfreichen Websites, eine Kalenderfunktion für Arztbesuche, Fehltage und Krankheitsschübe und einen Toilettenfinder.

Auch wenn CED für chronisch-entzündliche Darmerkrankung steht, können Reizdarmpatienten und andere Patienten mit einer Darmkrankheit diese App auch nutzen. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Ärzten und Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Patienten erstellt.

Mit nur einem Klick erstellt die App dir eine Übersicht über deinen gesundheitlichen Zustand.

Link zur Website für weitere Informationen: CED-APP

Was mir bei der App fehlt, ist die Möglichkeit zu dokumentieren, was ich den ganzen Tag gegessen habe und wie sich Nahrungsmittel xy auf meinen Darm auswirkt. Wenn du dich für diese App entscheidest, solltest du noch zusätzlich ein Ernährungstagebuch führen, in dem du notierst, wie du auf bestimmte Lebensmittel reagierst.

Oder du versuchst es mit der nächsten App.

GI-Monitor

Dies ist eine zum größten Teil ins Deutsche übersetzte App, mit der man Stuhlfrequenz, Stuhlkonsistenz, Dringlichkeit, Stresslevel, Schmerzniveau, Mahlzeiten, Gewicht, spezifische Symptome und vergessene Medikamente dokumentieren kann. Man kann sich mit anderen socialisen oder News über die CED lesen (dieser Teil ist nur auf Englisch). Die App lässt sich auch recht intuitiv bedienen, auch wenn sie vom Aussehen her nicht so modern erscheint wie die CED-App.

Sie richtet sich auch speziell an CEDler, aber wenn du unter Reizdarm oder anderen Darmbeschwerden leidest, kannst du dir diese App sicher auch zu Nutze machen.

Auch bei dieser App bekommst du mit nur einem Klick eine PDF mit den Auswertungen. Die kannst du abspeichern und dir bei Fragen oder Problemen wieder zu Gemüte ziehen.

Ich finde diese App einen Ticken besser, weil ich eben auch festhalten kann, was ich gegessen habe und wie der Darm darauf reagiert hat.

Link zur Website mit weiteren Informationen: GI-Monitor


Ich nutze am liebsten meine Word-Datei. Sollte ich mal einen Tag nicht am Computer sein, mache ich mir Notizen auf einem Blatt und übertrage sie dann in die Datei.

Es ist wichtig, dass du ein Ernährungstagebuch führst, um nachvollziehen zu können, welche Lebensmittel du verträgst oder nicht. Außerdem solltest du deine Fortschritte dokumentieren. So erkennst du auch ein bestimmtes Muster oder gewisse Auslöser für Verdauungsprobleme. Bei mir zum Beispiel führt Schlafmangel oder schlechter Schlaf zu Durchfall. Außerdem hat bei mir als Frau der Zyklus auch Einfluss auf die Verdauung (Stichwort Hormone, PMS).

Bloß weil Nüsse bei der Speziellen Kohlenhydrat-Diät erlaubt sind, heißt es nicht, dass ich sie in großen Mengen essen sollte. Mein Darm hat mit Mandeln große Probleme. Manche Menschen reagieren auch schlecht auf den SCD-Joghurt. Alles, was du über den Tag verteilt isst, solltest du dir aufschreiben.

Jeder Mensch und jede Verdauung ist einzigartig. Bei der SCD geht es darum, seine eigene Diät zu kreieren – sonst ist dies nur wieder ein Versuch, der ins Leere läuft. Mit einem Tagebuch kannst du Tendenzen aufspüren und festhalten – unser Gehirn kann sich nicht alles merken. Wenn es niedergeschrieben ist, ist es festgehalten.

Jetzt bist du gefragt: Welche Art von Ernährungstagebuch sagt dir am meisten zu?


Bildnachweis: FirmBee, über Pexels.com